Die Projekttage 2022 beginnen am 24. Juni mit einer Vorführung der 2021 entstandenen filmischen Aufzeichnung der «Konzertanten Rauminstallation I», realisiert von Karsten Wiesel. Wir begegnen hier einer sehr persönlichen Annäherung einer szenischen Aufführung mit den Mitteln des Films.

24. JUNI 2022 – 20 UHR — 10 EURO
Filmerstaufführung „ENVOL I”

Aufzeichnung der Aufführung „Konzertante Rauminstallation I”
Von Karsten Wiesel
Mit
Astrid Schmeling: Flöte
Riccardo Castagnola: Elektronik
Dietlind Bertelsmann: Konzept, Skulptur, Regie
Raymond Hassfeld: Technische Einrichtung, Beleuchtung
Mit Werken von Stiebler, Kaul, Nono
Die Vorführung wird von einer Podiumsdiskussion begleitet, in der Ausführende und Publikum ihre Eindrücke und Erfahrungen austauschen.
© Claudia Hoppens

15. JULI 2022 — 20 UHR — 20 EURO
Konzertante Rauminstallation „les voix du silence”

Silvia Hatzl: Installationen
Elise Gäbele: Sopran
Dietlind Bertelsmann: Konzept, Regie, Licht
Raymond Hassfeld: technische Einrichtung, Beleuchtung
Gyorgy Kurtag, Luciano Berio, John Cage, Giacinto Scelsi, Hildegard von Bingen, Sofia Gubaidulina
Am 15.Juli eröffnet eine KONZERTANTE RAUMINSTALLATION mit dem Titel „les voix du silence” die Ausstellung von Silvia Hatzl.
Dietlind Bertelsmann entwirft ein Konzept und leitet das Zusammenwirken von Musik und bildnerisch gestaltetem Raum. Zwischen den diaphanen, lichten „Skulpturenbildern” von Silvia Hatzl bewegt sich ein menschliches Wesen: eine einsame weibliche Stimme duchdringt den Raum, — an der Grenze zwischen Klang und Stille.
Die in Brüssel lebende belgische Sopranistin Elise Gäbele ist eine namhafte, erfahrene Interpretin Neuer Musik.
Auch diese Aufführung möchten wir in einem Film festhalten.

VOM 16. JULI BIS 28. AUGUST 2022
Silvia Hatzl „silences” Installationen

Ausstellung

Die aus Oberbayern gebürtige und seit vielen Jahren in Brüssel lebende Künstlerin Silvia Hatzl bevorzugt für ihre „Skulpturenbilder“ – oder Bilderskulpturen – transparente oder halb durchsichtige Stoffe. Es sind Gewänder, die mit ihrer knittrigen Oberflächenstruktur, mit ihren Falten und Schadstellen und ihrer „Unfarbigkeit“
wie längst abgelegte Sachen wirken, leere Hüllen. Sie deuten auf Vergängliches, Altes und Vergessenes hin. Sie sagt dazu: „Meine Skulpturenbilder entstehen nicht im Kopf. Sie werden erfühlt, ertastet, empfunden aus einem Innersten und Unergründeten.“ Die haptische Qualität der „Häute“, die an einfache Mäntel
oder Hemden erinnern, ist charakteristisch für ihre Objekte. Die Flecken, Nähte oder Risse lassen an Archaisches denken, aber auch an Verletzbarkeit. Dichte und Leichtigkeit zugleich faszinieren bei diesen „Häuten“. Wie Fahnen der Erinnerung. Das Thema der Zeit, der eigenen, der erlebten und der vergangenen, ist
stets präsent.

Öffnungszeiten: Freitag von 14 bis 18 Uhr, Sonnabend, Sonntag von 11 bis 18 Uhr und auf Anfrage,
Eintritt 5 Euro

02. SEPTEMBER 2022 — 20 UHR — 20 EURO
Konzert „von weit”

Friedrich Gauwerky: Violoncello
Florian Uhlig: Klavier
Wolfgang Rihm, Robert Schumann
Wolfgang Rihm: „von weit – ‚Antlitz‘ – Version umschrieben“ (1993) für Violoncello und Klavier
Robert Schumann: „Intermezzi” op 4 für Klavier (1832)
Wolfgang Rihm: „Über die Linie”, 1.Teil für Violoncello (1999)
Robert Schumann: „Allegro” op.8 für Klavier (1831)
Wolfgang Rihm: „Grat” für Violoncello (1972) „von weit” für Violoncello und Klavier (1993)

Für den 02. September hat der Cellist Friedrich Gauwerky zusammen mit dem Pianisten Florian Uhlig ein Programm gestaltet, das uns die Nähe von Wolfgang Rihm zu Robert Schumann erleben lässt, fast zeitnahe zu der Veröffentlichung einer neuen Rihm-CD, die unter Gauwerkys Leitung entstand. Der Pianist Florian Uhlig hat gerade mit 15 Cds seine weltweite Ersteinspielung des gesamten Klavierwerks von Robert Schumann für Klavier zu zwei Händen abgeschlossen, was
gewürdigt wurde unter anderem durch die Verleihung des Preises der Deutschen Schallplattenkritik 2021.

16. SEPTEMBER 2022 — 20 UHR — 10 EURO
Filmerstaufführung „ENVOL II”

Tonaufnahme der Aufführung „Konzertante Rauminstallation Ii” Juli 2021 im Rahmen der PROJEKTTAGE „ENVOL” im HAUS BERTELSMANN in Worpswede
Friedrich Gauwerky: Violoncello
Ulrich Schlumberger: Akkordeon
Karsten Wiesel: Film
Riccardo Castagnola: Ton
Pintcher, Cage, Gubaidulina

17. SEPTEMBER 2022 — 20 UHR — 10 EURO
Filmerstaufführung „ENVOL III” Aufzeichnung der Aufführung „Konzertante Rauminstallation III” 2021

Von Karsten Wiesel

Mit
Christian Wetzel: Oboe
Friedrich Gauwerky: Violoncello
Dietlind Bertelsmann: Konzept, Skulptur, Raum- und Lichtdesign
Raymond Hassfeld: Technische Einrichtung, Beleuchtung
Karsten Wiesel: Film
Riccardo Castagnola: Ton
Wir beenden die Projekttage mit weiteren Filmprojektionen, ebenfalls 2021 im Haus Bertelsmann aufgenommen. Sie lassen uns die «Konzertante Rauminstallationen II und III» in sehr unterschiedlicher Weise nachempfinden und sollen mit einem Nachdenken über das Zusammenwirken verschiedener Ausdrucksformen und -Mittel
ausklingen.

Gefördert durch den Landschaftsverband Stade mit Mitteln des Landes Niedersachsen, den Musikfonds der Stiftung Worpswede, die Waldemar-Koch-Stiftung