Zum ersten Mal findet in Worpswede ein Bildhauer-Symposium statt. Für drei Sommerwochen soll im Zentrum Worpswedes an verschiedenen Materialien unter freiem Himmel gearbeitet werden.

Vom 18. August bis 08. September sind 5 – 7 Bildhauer und Bildhauerinnen eingeladen ihren Ideen und Entwürfe zum Thema „Licht – Form -Schatten“ im Garten der Galerie Altes Rathaus eine ästhetische Form zu geben.

In diesem Jahr begeht Worpswede den 150. Geburtstag Bernhard Hoetgers (1874 – 1949), der zu seiner Zeit zu den bedeutendsten Bildhauern in Deutschland zählte. Als eine der prägendsten künstlerischen Persönlichkeiten des Künstlerdorfes, schuf er Skulpturen und Bauwerke, die dem Ort sein unverwechselbares Gesicht geben. Von den Skulpturen, die Hoetger zur Errichtung des Darmstädter Platanenhains anlässlich der Dritten Ausstellung der Darmstädter Künstlerkolonie erarbeitete, ist ein Zyklus erhalten, der „Licht- und Schattenseiten“ darstellt. Dieser Zyklus, dessen auf einander bezogene Einzelfiguren Sinnbilder menschlicher Tugenden und Laster, Verkörperung edler Eigenschaften und abgründiger Leidenschaften darstellen, betitelte er mit „Licht- und Schattenseiten“. Mit den Plastiken dieses Zyklus „Licht und Schatten“ gestaltete Hoetger nach seinem Umzug nach Worpswede auch den weitläufigen Park seines Worpsweder Wohnhauses, den Brunnenhof.

Mit dem Thema des Symposiums „Licht – Form – Schatten“ soll sowohl einen kunst- und kulturhistorischen Bezug zu Bernhard Hoetger und zu seinem Kunstverständnis wie auch zur Gegenwart und der gegenwärtigen gesellschaftlichen Situation hergestellt werden. Die Künstlerinnen und Künstler erarbeiten unter freiem Himmel ihre Kunstwerke aus Stein, Holz, Metall und anderen Materialien, sodass weder Atelier noch Museum zwischen Betrachter und Künstler*innen stehen. Das Handwerkliche wie das Konzeptionelle der Kunst ist gleichermaßen bedeutsam. Wesentlich ist aber auch die Begegnung von Künstlerinnen und Künstlern, Kunstauffassung und das anregende Aufeinandertreffen. Von dieser Begegnung profitieren nicht nur die Teilnehmer*innen sondern auch das Publikum. Interessierte an der Bildhauerei können den Künstler*innen über die Schulter schauen und sind eingeladen den Prozess der Entstehung der Skulpturen drei Wochen lang vor Ort auf dem Arbeitsplatz zu begleiten.

Nach Fertigstellung der Kunstwerke werden die Kunstwerke für mindestens ein Jahr lang auf der Bergstraße mitten in Worpswede ausgestellt und können von Interessierten an der Bildhauerei rund um die Uhr besichtigt und bewundert werden.

Mit dem Bildhauer-Symposium hat der Veranstalter sich zum Ziel gesetzt, die Bildhauerkunst zu fördern und aktuelle Tendenzen der Kunst für ein breites Publikum erlebbar zu machen. Das Bildhauer-Symposium findet im Rahmen des Projektes „Kunst im öffentlichen Raum – ein Skulpturenpfad durch Worpswede“ statt, dass mit den auf der Bergstraße präsentierten Skulpturen zeitgenössische Kunst allen Menschen ungezwungen zugänglich macht. Die seit 2021 jährlich wechselnden Skulpturenausstellungen haben sich zu einem anerkannten Kunstprojekt mit Ausstrahlung über Worpswede hinaus entwickelt.

Eröffnung: Samstag, 24. August , 19.00 Uhr

Begrüßung: Anette Faouzi, Ortsvorsteherin Gemeinde Worpswede

Einführung: Dr. Arie Hartog, Direktor des Gerhard-Marcks-Haus, Bremen

Link Galerie Altes Rathaus