»In den Gärten umtun: Migge, Alhäuser, Schmidt«

Mit dem Dreiklang Leberecht Migge, Sonja Alhäuser, Michael Schmidt eröffnen der Barkenhoff und die Große Kunstschau ihr Themen- und Forschungscluster »de cultura«: Kunst zwischen Natur und Land(wirt)-schaft, zwischen Ästhetik, Ökologie und Ökonomie. »Jedermann einen Garten!« forderte der Gartentheoretiker Leberecht Migge, der seit 1920 in Worpswede lebte. Neu entdeckte Originalpläne machen die Vielfalt seines Schaffens zwischen Parkanlagen und Selbstversorgergärten erstmals nachvollziehbar. Die Serie »Lebensmittel« des Berliner Fotografen Michael Schmidt konfrontiert uns mit Bildern aktueller Lebensmittelproduktionen. Die Zeichnungen, Skulpturen und Performances von Sonja Alhäuser visualisieren sinnliche Lust in all ihren Facetten – das Essen, die Liebe, Flora und Fauna. Kunstwerke, die von den Besuchern gekocht und verzehrt werden wollen.

»Die Sammlung Ursula Ziebarth – Volkskunst aus aller Welt «. Schon als junge Schriftstellerin begann Ursula Ziebarth auf ihren privaten Forschungsreisen durch alle Kontinente Spielzeug, Volkskunst und antike Objekte zu sammeln. Diese Sammlung wuchs bis zu ihrem Tod im Jahr 2018 auf etwa 40.000 Objekte an. Ziebarth hat das gesamte Konvolut dem Haus im Schluh vermacht, das aus diesem Anlass in einer Kabinettausstellung einen ersten Einblick gewährt.

Die Jubiläumsausstellung »Kunstkosmos Worpswede« in der Worpsweder Kunsthalle wurde wegen des großen Besucherinteresses bis zum 8. März 2020 verlängert.

Die Winterausstellungen der Worpsweder Museen laufen vom 17. November 2019 bis 8. März 2020.

Abb. Sonja Alhäuser, Scheide Sanft (Ausschnitt), 2009, Acry, Aquarel und Bleistift auf Papier, kaschiert auf Leinwand, 130 x 220 cm, Foto: © Sonja Alhäuser, © VG Bild-Kunst, Bonn 2019

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100 Jahre Worpsweder Kunsthalle
verlängert bis 8. März 2020

Das Jahr 1919 markiert einen Wendepunkt in der Geschichte des Künstlerdorfs: Der Buchbinder, Kunstsammler und Kunsthändler Friedrich Netzel eröffnet das erste Ausstellungshaus im Ort und macht seine Worpsweder Kunstsammlung öffentlich zugänglich. Dies ist der Beginn einer Erfolgsgeschichte. Über drei Generationen wächst die Sammlung Netzel beständig weiter und bietet heute den umfassendsten Einblick in den facettenreichen Kosmos der Worpsweder Kunst – von den Anfängen bis in die Gegenwart. 2019 feiert die Worpsweder Kunsthalle ihren 100. Geburtstag!

Kunstkosmos Worpswede – 100 Jahre Worpsweder Kunsthalle zeigt vom 17. März bis 8. März 2020 durchlaufend eine beeindruckende Auswahl der schönsten Werke aus diesem einmaligen Bestand. Im Laufe der Ausstellung wird es im vorderen Ausstellungsbereich immer wieder kleine wechselnde Sonderpräsentationen zur Sammlungsgeschichte geben.

Die Sammlung der Kunsthalle umfasst allein rund 450 Gemälde der Worpsweder Maler der Gründergeneration bis heute. Sie ist eine der bedeutendsten privaten und familiär aufgebauten Gemäldesammlungen zur Worpsweder Künstlerkolonie. Bei einem derart umfangreichen Sammlungsbestand kann die Kunsthalle nicht alle Werke auf einmal zeigen. Durchgehend werden die Highlights der Alten Worpsweder im hinteren Raum präsentiert. Begleitend dazu gibt es einen Einblick in die eindrucksvolle grafische Sammlung. Und im vorderen Teil des Museums laden sechs wechselnde Sonderthemen zu den wichtigsten Sammlungsschwerpunkten der drei Generationen Friedrich Netzel zum Verweilen und Wiederkehren ein. Den Auftakt machen im Marz die sogenannten »Malweiber«. Auf Paula Modersohn-Becker, Ottilie Reylaender, Marie Bock und Hedwig Woermann folgen Alfred Kollmar, Willi Dammasch, Lisel Oppel und Albert Schiestl-Arding. Ende Mai geht es weiter mit Bernhard Hoetger, Richard Oelze und Udo Peters. Und im Juli erobert dann die »Junge Gruppe« das Terrain und leitet anschließend zu den Zeitgenossen und Gegenwartskünstlern über.

Thematische Sonderausstellungen im vorderen Raum

22.10.-8.12.: Worpsweder Gegenwartskunst I (Ingham, Weichberger, Linkshänder, Werner, Zimmermann)
10.12.-19.1.2020: Worpsweder Gegenwartskunst II (Häßler, Migge, Meckseper, Kelley, Altenstein)

21.1.-8.3.2020: »Malweiber« (Modersohn-Becker, Reylaender, Bock etc.)

Leberecht Migge, Sonja Alhäuser & Michael Schmidt
Barkenhoff und Große Kunstschau
17. November 2019 bis 8. März 2020

Mit einem Dreiklang eröffnen der Barkenhoff und die Große Kunstschau ihr neues Themen- und Forschungscluster »de cultura«: Kunst im Spannungsfeld zwischen Land(wirt)schaft und Natur, zwischen Ästhetik, Ökologie und Ökonomie. Die Museen befragen hier wichtige Aspekte der Worpsweder Kunst- und Geistesgeschichte neu.

»Jedermann einen Garten!« forderte der ab 1920 in Worpswede lebende, einflussreiche Gartentheoretiker Leberecht Migge. Pläne und Zeichnungen lassen die Vielfalt von Migges Arbeiten zwischen Selbstversorgergärten und Parkanlagen nachvollziehbar werden. Michael Schmidt, einer der bedeutendsten Fotografen der letzten Jahrzehnte, zeigt in den 177 Bildern seiner Serie »Lebensmittel« ein Bild unserer aktuellen Lebensmittelproduktion. Für Sonja Alhäuser gibt es nichts Schöneres als ein Fest. Ihre Skulpturen und Zeichnungen, ob aus Schokolade, Butter oder anderen Köstlichkeiten, zeigen sinnliche Lust in all ihren Spielarten – das Essen, die Liebe, Flora und Fauna, Leben und Sterben.

Abb.: Sonja Alhäuser, Fragmento I (Detailansicht), 2018, Ziehfett, Styrodur, beleuchtete Kühlvitrine, © VG Bild-Kunst, Bonn 2019, Foto: © Sonja Alhäuser

 

Die Spielzeugsammlung von Ursula Ziebarth
Kabinettausstellung
Haus im Schluh
17. November 2019 bis 8. März 2020

Möglicherweise angeregt durch die bunten Liebhabersammlungen an Spielzeug und Kuriositäten in den Häusern einiger Worpsweder Künstler begann die junge Schriftstellerin Ursula Ziebarth auf ihren privaten Forschungsreisen durch alle Kontinente Spielzeug, Volkskunst und antike Objekte zu sammeln. Diese Sammlung wuchs bis zu ihrem Tod im Jahr 2018 zu der erstaunlichen Größe von etwa 40.000 Objekten an. In neun Kellern im Umkreis ihrer Berliner Wohnung gestaltete sie nach und nach Wunderkammern der Kunst der Kulturen dieser Welt. Aus der Liebe zu Worpswede, dem Haus im Schluh und der Familie Martha Vogelers entstand ihr fester Wunsch, die Sammlung nach ihrem Tod nach Worpswede überführen zu lassen. Erstmals wird nun ein Teil dieser spektakulären Sammlung in zwei Kabinetten des Haus im Schluh öffentlich gezeigt.

Abb.: Mexikanischer Lebensbaum aus der Sammlung von Ursel Ziebarth

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Museum am Modersohn-Haus: Worpswede – die erste und zweite Malergeneration

Das Museum am Modersohn-Haus zeigt ganzjährig eine umfangreiche Kunstsammlung der ersten Worpsweder Malergeneration.

Das Museum am Modersohn-Haus zeigt in einer Sonderausstellung ausgewählte Werke zu Worpswedes 2. Malergeneration. Auf die berühmten Worpsweder der ersten Stunde folgten mit Udo Peters, Karl Krummacher, Walter Bertelsmann, Karl Arste und schließlich Bernhard Huys zunächst diejenigen Maler, die die naturalistisch bestimmte, regionaltypische Landschaftsdarstellung für weitere fünf Jahrzehnte fortführten. Daneben drängten insbesondere kurz nach 1918 viele junge Kräfte ins Künstlerdorf, mit denen der Expressionismus Eingang in die Worpsweder Kunst fand. Bereits 1906 gründete der damals 26-jährige Georg Tappert, später ein bedeutender Expressionist, in Worpswede eine Malschule, die junge und unkonventionelle Talente förderte. Zu den expressiven Worpswedern zählen heute Namen wie Alfred Kollmar, Albert Schiestl-Arding, Bram van Velde, Willy Dammasch und Tetjus Tügel. Kunst und Atmosphäre Worpswedes veränderten sich nachhaltig im Verlauf der Zwanziger Jahre. Die Zahl der Maler, Dichter und Kunsthandwerker wuchs im Vergleich zu den Gründerjahren um ein Vielfaches.

www.museum-modersohn.de

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